SEO On Page Optimierung

Nach der Keywordrecherche ist die On Page Optimierung der zweite Schritt der Suchmaschinenoptimierung Deiner Seite. Neben einigen technischen Dingen geht es in erster Linie um Deine Inhalte.

Was ist die On Page Optimierung genau?

Vor einigen Wochen habe ich Dir die Keywordrecherche vorgestellt. Sie ist der Ausgangspunkt für die Suchmaschinenoptimierung. Nun geht es im nächsten Schritt weiter mit der On Page-Optimierung. Die On Page-Optimierung umfaßt alle Maßnahmen, die direkt auf Deiner Seite stattfinden. Unterscheiden kann man dabei zwischen

  • inhaltlichen Maßnahmen, also der Einbau der Keywords an bestimmten Stellen,
  • und technischen Maßnahmen, also grundlegende Einstellungen innerhalb Deiner Seite.

Im Gegensatz zur On Page Optimierung steht die Off Page Optimierung. Diese findet nicht auf Deiner Seite statt, sondern über Links von außen auf Deine Seite. Dazu folgt demnächst ein Blogartikel.

Nicht übertreiben

Ich stelle Dir gleich viele Stellen vor, an denen Deine Keywords auftauchen sollen. Das heißt aber nicht, dass Du alle Stellen damit vollstopfen sollst. Verwende die Keywords natürlich. Vor allem Texte sollten an erster Stelle für Deine Leser angenehm zu lesen sein. Die Robots kommen erst danach. 

Inhaltliche Maßnahmen zur On Page-Optimierung

Seitentitel <title>

Der Titel der Seite wird im Headerbereich des Quelltextes mit Hilfe des Title-Tags festgelegt. Bitte nicht mit der Überschrift auf der Seite verwechseln. Oft sind Title und Überschrift gleich, aber das muß nicht immer der Fall sein. 

Der Inhalt des Title-Tags findest Du an folgenden Stellen wieder wieder:

  • als erste Zeile in den Suchergebnissen,
  • in der Titelzeile des Browsers (oder der Browsertabs),
  • wenn Du ein Lesezeichen im Browser setzt.

Für den Title-Tag ist wichtig:

  • Das Thema der Seite muß wiedergegeben werden.
  • Für jede Seite sollte ein individueller Seitentitel festgelegt werden!
  • Wichtige Keywords sollten enthalten sein und möglichst weit vorn stehen. Suchbegriffe werden in den Googlelisten fett dargestellt.
  • Zu lange Titel werden bei den Google-Ergebnislisten abgeschnitten.

Häufig enthält der Title neben der eigentlichen Seitenüberschrift auch noch den Namen der Website, Ortsangaben oder Schlagworte.

Metadaten <description>

Dieser Metatag gibt Deinen Lesern und den Robots eine Zusammenfassung, um was es in dem Text auf der Seite geht. Daraus folgt natürlich, dass Du diese Zusammenfassung für jeden Text individuell festlegen solltest.

Für das Ranking, also die Position in der Suchmaschine spielt der Metatag keine große Rolle. Viel wichtiger ist, dass dieser Text in den Suchergebnislisten als Teaser unterhalb der Seitenüberschrift verwendet werden kann. Manchmal wählt Google aber selber andere Textstellen.

Wenn diese Zusammenfassung also informativ ist und zum Weiterlesen einlädt, kannst Du so die Klickrate verbessern. Das ist dann wiederum ein Rankingfaktor.

Für die Metabeschreibung ist wichtig:

  • Eine interessante und informative Zusammenfassung der Seite. Keine bloße Doppelung des Title-Tags.
  • Eine individuelle Beschreibung pro Seite.
  • Schlüsselbegriffe sollten weit vorne auftauchen, damit sie nicht abgeschnitten werden. Suchbegriffe werden wie auch im Titel fett hervorgehoben.
  • Die Zusammenfassung sollte nicht zu lang sein. Richtwert sind ca. 2 oder 3 Sätze. Zu lange Beschreibungen werden abgeschnitten.

Blogspot-Blogger müssen für die Eingabe die Sucheinstellungen aktivieren. Danach erscheint das Feld für die Beschreibung bei den Post-Einstellungen.

Verwende Suchbegriffe in URL, Dateinamen und Rubriken

Optimal ist es, wenn wichtige Begriffe in der Url der Seite auftaucht, also im Domainnamen, im Verzeichnis oder im Dateinamen. Wenn ihr verschiedene Rubriken auf eurer Seite habt, dann können diese in der Url auftauchen.

Die Url erscheint ebenfalls in den Suchergebnissen und auch hier werden Suchworte wieder fett dargestellt.

Verschachtelt eure Seite nicht zu tief, denn das ist für Mensch und Maschine kompliziert. Entwickelt eine einfache, aber sinnvolle Navigationsstruktur mit ansprechenden, verständlichen und suchmaschinenfreundlichen Bezeichnungen.

Oft werden diese sogenannten Permalinks automatisch erzeugt, aber CMS bieten i.d.R. die Möglichkeit diese zu überschreiben. Für Blogger findet sich das Feld für benutzerdefinierte Permalinks in den Post-Einstellungen.

Texte strukturieren

Die gewählten Schlagwörter sollten natürlich auch im Fließtext der Seite auftauchen und das auch möglichst weit am Anfang und nicht erst zum Schluß. Aber nicht nur im normalen Text, sondern auch in anderen Strukturelementen.

HTML bietet z.B. sechs Überschriftenebenen an, die von h1 bis h6 gekennzeichnet sind. h1 wird häufig für die Hauptüberschrift der Seite verwendet (nicht verwechseln mit dem title!). Die weiteren Ebenen sollten zur Strukturierung des Textes eingesetzt werden, also Zwischenunterschriften. Das erleichtert den Lesefluß und wird auch von Suchmaschinen berücksichtigt. Vorstellen kannst Du Dir das wie ein Buch mit Kapitelüberschriften und Unterüberschriften. Übertreiben solltest Du es mit den Überschriften im Text nicht. Zuviele davon zerstückeln den Text und bremsen den Lesefluß aus.

Bitte beachten

Hier geht es um die Strukturierung des Textes, nicht um die optische Darstellung. Diese läuft völlig getrennt über CSS.

Weitere Möglichkeiten der Strukturierung sind:

  • Listen
  • Hervorhebungen
  • Zitate

Ein gut strukturierter Text ist nicht nur für Deine Leser viel besser zu lesen, sondern auch für Suchmaschinen.

Dateinamen von Bildern und Alt-Texte

Bei Bildern im Text gibt es gleich mehrere Maßnahmen. Zum einen ist es der Dateiname. Gewöhnt euch an, eure Bilder vernünftig zu benennen. Dateinamen wie IMG0345.jpg sind völlig ohne Aussage. Verwendet besser sinnvolle Dateinamen für Bilder. In diese Bezeichnung könnt ihr Keywords einbauen, wenn es Sinn macht. Die Dateinamen sollten aber auch nicht zu lang werden.

Eine sinnvolle Bezeichnung von Bildern ist nicht nur für die eigene Ordnung von Vorteil, auch für die Google-Bildersuche ist der Dateiname wichtig.

Für Bilder gibt es noch zusätzlich das sogenannte alt-Attribut. Bei reinen Dekografiken wird der alt-Text leer gelassen. Bei Bildern, die Informationen wiedergeben, sollten diese Information kurz und präzise im alt-Attribut wiedergegeben werden. Dabei sollten auch die Keywords auftauchen.

Wichtig ist dieser Text dann, wenn die Bilder nicht dargestellt werden können, z.B. bei einer langsamen Internetverbindung. Dann wird auf der Seite der Text statt des Bildes angezeigt. Wichtig ist der alt-Text auch bei verlinkten Bildern, denn dann liefert der alt-Text anstelle des normalen Ankertextes bei Textlinks Google die Informationen über die verlinkte Seite.

alt-Texte können bei Blogger über die Bildeigenschaften eingegeben werden.

Bessere Ankertexte für interne Links

Ein Ankertext ist der klickbare Text in einem Link. Er soll in erster Linie dem Leser Informationen darüber liefern, was ihn auf der verlinkten Seite erwartet. Diese Information ist aber auch für Google wichtig.

Es liegt auf der Hand, dass ein Ankertext „hier“ nicht gerade viele Informationen liefert. Versuche also mit wenigen Worten oder einem kurzen Satz den Inhalt der verlinkten Seite deutlich zu machen. Dabei solltest Du auch die Keywords verwenden, die Du für die verlinkte Seite festgelegt hast. Aber bitte nicht ganze Absätze verlinken.

Natürlich gilt die Optimierung der Ankertexte auch für externe Links. Neben dem Service für Deine Leser betreibst Du damit Off Page Optimierung für die verlinkte Seite.

Technische Maßnahmen zur On Page Optimierung

Grundlegende Optimierung der Website

Zum einen sollte Deine Webseite sauber programmiert sein. Das strikte Einhalten aller Webstandards ist nicht nötig, aber grobe Codierungsfehler können die Indexierung durch die Robots erschweren.

Die Ladegeschwindigkeit einer Seite ist ein Rankingfaktor von Google. Daher solltest Du einen Augenmerk darauf legen, dass Deine Seite schnell lädt. Dazu gehört vor allem das Optimieren von Bildern für das Web (ha, ist Dir der Ankertext aufgefallen?).

Ebenfalls immer wichtiger: Deine Webseite sollte mobilefriendly sein, also mit dem Smartphone gut zu benutzen. Das bedeutet konkret ein Verzicht auf Flash, ein spezielles mobiles Design oder ein sogenanntes Responsive Design, also ein Design, dass sich an die Größe anpasst.

Verständliche Urls

Diese Seite hier wäre auch unter dem Pfadanhang /node/133 zu erreichen. Besser ist es jedoch, wenn die Urls leserlich sind also /2015/on-page-optimierung. Dieses kann man in Content Management Systemen i.d.R. einstellen. 

Googles Robots kommen prinzipiell auch mit Zahlen aus, aber wie schon oben erwähnt, ist es günstig, wenn die Keywords auch in der Url auftauchen.

Liefere eine Sitemap — und am besten gleich mehrere

Eine Sitemap ist ein Inhaltsverzeichnis Deiner Seite. Dabei gibt es verschiedene Typen. Zum einen gibt es Sitemaps für Deine Leser (als Beispiel die Sitemap von Web & Wissen). Daneben gibt es sogenannte xml-Sitemaps. Mit diesen kann man den Suchmaschinen das Auffinden und Indexieren von Dokumenten einer Webseite erleichtern. Diese Sitemap kann man über die Google Webmastertools (hier geht es zu meiner Anleitung für die Google Webmaster Tools geschrieben) an Google übermitteln. 

In CMS wird eine solche Sitemap i.d.R. über ein Plugin erzeugt. Blogspot-Blogger können ihren Atomfeed dafür nutzen, der über folgende Adresse erreicht wird:

http://<Blogspotdomain>/atom.xml?redirect=false&start-index=1&max-results=500

Damit die Datei nicht zu groß wird, umfasst sie hier per Definition im Link die Posts 1 bis 500. Bei mehr Artikeln müssen dann entsprechend mehrere Sitemaps angelegt werden. Weitere Informationen dazu findest Du im Artikel Wie man eine komplette Sitemap für Blogger erzeugt (auf englisch). Dort sind auch Tools verlinkt, mit denen diese Sitemaps erzeugt werden können.

Aber nicht nur für Posts kann man Sitemaps einreichen. Weitere mögliche Sitemaps sind für Bilder, Videos, mobile Inhalte und Nachrichten. Weitere Informationen zu Sitemaps findest Du in der Googlehilfe.

Crawling steuern mit robots.txt-Dateien

Mit der robots.txt-Datei kannst Du bestimmen, welche Teile Deiner Seite gecrawlt werden darf und welche nicht. Diese Textdatei muß dazu im Hauptverzeichnis Deiner Webseite liegen. Gerade bei CMS macht das Sinn, da hier sehr viele Verzeichnisse vorliegen, die bestimmte Funktionen bereitstellen: Adminbereich, Plugins, Bilderverzeichnisse, etc.

Auch diese Datei kannst Du wie schon die Sitemap in den Google Webmastertools angeben. Dort kann man sie auf Fehler prüfen und testen, ob bestimmte Urls auf diese Weise blockiert sind oder nicht.

Für Blogger können ebenfalls benutzerdefinierte robots.txt-Dateien erstellt werden. Hier können auch die oben erwähnten Sitemaps verlinkt werden (Informationen dazu auch im verlinkten Artikel).

Crawling steuern mit Robots-Header-Tags

Auch im Kopfbereich einer Webseite kann man mit speziellen Meta-Tags Anweisungen an Robots geben. Diese Meta-Tags sind noindex und nofollow.

noindex gibt an, dass diese Seite nicht in den Suchindex aufgenommen werden soll. Er verbietet aber nicht das Crawling.

nofollow weist die Robots an, den Links auf der Seite nicht zu folgen. 

Es besteht ein Unterschied zwischen der robots.txt und diesen Meta-Tags, der sehr anschaulich im Artikel Noindex, Disallow (robots.txt) oder beides gleichzeitig? beschrieben ist.

Auch für Blogger können solche Meta-Tags für Robots gesetzt werden.

Doppeltem Inhalt mit Canonical-Tags vorbeugen

In meinem Blog ist ein Post über den Pfad /Jahreszahl/Titel erreichbar. Aber nicht nur: Da die Artikel Kategorien zugeordnet sind und auch Tags enthalten, sind sie auch über andere Pfade erreichbar, z.B. /kategorie/titel. Um Google nun mitzuteilen, dass es sich nicht um zwei verschiedene Seiten mit gleichem Inhalt handelt (duplicate content), kann man den canonical-Tag im Head-Bereich einer Seite setzen:

<link rel="canonical" href="<Url zum Post>" />

Mit dieser Angabe weiß Google dann, welche Seite die Ausgangsseite ist.

Der Canonical-Tag wird in CMS meist per Plugin gesetzt. Für Blogger gibt es dazu wenig Informationen. Einen Artikel zu Canonical-Tags für Blogger habe ich gefunden.

Fazit

Sehr viele Infos heute... Du siehst: SEO ist nicht einfach durch das Installieren eines Plugins erledigt. Man muss schon einen Plan haben, was man da tut. Deine Seite sollte technisch vorbereitet sein und dann geht es in erster Linie um den Inhalt. Schreibe diesen immer mit Blick auf Deine Leser, nicht für die Suchmaschinen. Wenn Du dabei auch auf die inhaltliche Optimierung achtest, ist Deine Seite was die Suchmaschinen angeht schon einen entscheidenden Schritt weiter.

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Zu diesem Artikel gibt es 1 Kommentar
  1. 10.01.2017 15:40

    Sehr guter Beitrag zur On-Page Optimierung! Danke auch für die Infos zu den Meta-Daten!
    Ich wollte mal fragen, ob du dir vielleicht mal unsere SEO-Tipps angucken magst, das würde uns mega helfen, wenn du uns Feedback geben würdest!
    Beste grüße

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